Einnahmen von Schmerzmitteln im Breitensport

Lukas Stahn ist Student der Humanmedizin der Universitätsmedizin Rostock. Zusammen mit seinem Doktorvater Lennart Schleese (Unfallchirurg an der Universitätsmedizin Rostock) führen sie im Rahmen seiner Doktorarbeit eine überregionale Online-Umfrage zur Schmerzmitteleinnahme im Breitensport durch. Die Umfrage dauert 5 Minuten, umfasst die Beantwortung von 40 Fragen und ist für Altersgruppen ab dem 18. Lebensjahr für alle Sportarten gedacht.

Hintergrund

Sport gehört zu einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitserhaltung und Prävention von Krankheiten. In Deutschland waren im Jahr 2022 mehr als 23 Millionen Menschen Mitglied in einem Sportverein. Jede sportliche Aktivität ist dabei auch immer mit einem Verletzungsrisiko verbunden und laut des Berufsverbandes der Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) umfasst das jährlich ca. 1,5 Millionen sportbedingte Verletzungen. Die individuellen Ansprüche der Sportler:innen und der Leistungsdruck in einigen Sportarten führt immer wieder zur Bagatellisierung von Verletzungen. Rezeptfreie Schmerzmittel kompensieren leichtere Verletzungen gut oder werden zur Leistungssteigerung (z. B. Schmerzunterdrückung bei Muskelkater) genutzt.

Aus dem Spitzensport ist ein weit verbreiteter Schmerzmittelkonsum bekannt, der je nach Sportart von 2,8 % im Profitennis bis hin zu 54 % im Profifußball unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Als Gründe werden die Vorbeugung von Schmerzen, die Fortführung sportlicher Aktivitäten oder eine möglichst schnelle Rückkehr zum Sport angegeben. Häufig erfolgt auch eine prophylaktische Einnahme ohne bestehende Erkrankungen oder Beschwerden, die ohne ärztliche Kontrollen oder das Wissen über mögliche Nebenwirkungen zu nachhaltigen und schwerwiegenden Organschädigungen führen können.

Was im Spitzensport hinlänglich bekannt ist, wurde im Breitensport – also der gesellschaftlichen Masse - in der aktuellen Literatur kaum untersucht. In der bisherigen Datenlage variieren die Datenerhebungen und eine Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Sportarten im Breitensport ist nur eingeschränkt möglich.

In einer Umfrage soll die Einnahme von Schmerzmitteln im Breitensport nun systematisch erfasst werden. Die Zielgruppe umfasst Breitensportler:innen ab dem 18. Lebensjahr aller Sportarten und beinhaltet eine Befragung per Online-Fragebogen.

Wir würden uns freuen, wenn ihr an der Online-Umfrage teilnimmt, um mögliche Missstände aufzudecken und um Präventionsmaßnahmen entwickeln zu können.

Alle weiteren Informationen und den Link zur Online-Umfrage entnehmt ihr dem Infoschreiben.

Flyer Schmerzmittelkonsum im Breitensport

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